Wie immer: Danke Köln!
Auf meinem iPhone ist eine kleine App, die mir immer sagt, was ich letztes, vorletztes und vor 3, 4 und 5 Jahren am heutigen Tag gemacht habe. Morgens schaue ich immer einmal kurz drauf und erinnere mich.
Am Donnerstag Morgen sehe ich, dass ich exakt 5 Jahre vorher bei meinem ersten Konzert von Tina war. Na, wenn das mal kein gutes Zeichen ist.
Das Konzert damals war in Dortmund im Konzerthaus und Tina hat mich damals endgültig zum Fan gemacht. Aber das Publikum da war so lahm, dass ich - wenn immer es geht - lieber woanders hin fahre. Nach Köln zum Beispiel immer sehr gerne, so wie heute.
Wir sind zu dritt, als wir gegen halb acht am Gloria ankommen, außerdem treffen wir noch die beiden Gewinner der Tickets für Köln. Nachdem wir noch kurz geschnackt haben, gehen wir rein, bringen die Jacken weg und stellen dann fest: Oh, keine festen Plätze - und der Raum ist natürlich schon fast komplett voll.
Naja, sitzen wir eben nicht alle beieinander. Und eben weiter hinten. Dann gibts eben keine Fotos, aber egal, das wird schon passen.
Mads Langer
Ziemlich pünktlich kommt Mads Langer auf die Bühne. Der Job eines Supports ist ja auch bei einem freundlichen Publikum eher undankbar. Man weiß: Eigentlich warten alle auf den Haupt-Act, meist kennt keiner die Musik, die man macht - aber Mads löst diese Aufgabe so gut, wie ich es noch nie erlebt habe. Er ist unterhaltsam, erzählt witzig, spielt 5 Stücke (natürlich inklusive „You’re not alone“), lässt uns zwischendurch via Snapchat seiner Oma winken und garniert die Ballade „I love you“ mit Zitaten aus Rage Against The Machine-Songs. Ganz groß.
Er kommt alleine am 23.2. in den Stadtgarten, wie er uns auswendig lernen ließ. Ich habs mir gemerkt, Mads :)
Tina
Gegen viertel vor neun kommt dann Tina auf die Bühne, auf der zwei Gitarren sowie ihre Bassdrum und ihr Tamburin warten. Sie hatte ja bei der Veröffentlichung von „Spark“ schon erzählt, sie experimentiere gerade damit, auf der Bühne auch mal ein bisschen mehr Lärm machen zu können. Ich bin gespannt.
Sie beginnt mit zwei Zeilen aus „Long Way Home“ und geht dann in „Someone You Love“ über. Da dies eines meiner absoluten Lieblingsstücke ist, könnte ich dann schön glücklich nach Hause gehen, sollte sie jetzt wieder gehen.
Tut sie natürlich nicht, es folgen „One“ und eine längere Geschichte darüber, dass sie ja zwei Songs geschrieben hat, die in einer Bar spielen. Eines eher „naughty“, eines nicht - welches wir denn wohl hören wollen. Alle rufen natürlich „naughty“, aber sie beschließt, neun Uhr wäre zu früh, sie spiele jetzt erst einmal das andere und es kommt „Friend In A Bar“.
Dann setzt sie sich an die „Drums“ und macht da weiter mit „Sacre Cœur“, „Step Into Love“ und „Quarter To Forever“. Einen besonderen Applaus bekommt Ihr Tontechniker, der kurz auf die Bühne muss, weil das Mikro nicht in der Bassdrum liegt. Der erste Fehler in 15 Jahren, wie sie sagt. ich fürchte, er hats trotzdem gehasst.
Zwischendurch erzählt sie immer kurz, sie scheint sehr gut gelaunt zu sein und das Publikum ist es ganz deutlich auch.
Es folgt „Copenhagen“, wie immer zum Mitsingen, „Room With A View“, „Drifting“ und „On The Other Side“.
Als sie nach Wünschen fragt, ruft jemand „True North“ und sie erzählt, der Song wäre ja eher nicht für eine Solo-Performance, sondern für den Auftritt mit dem Orchester geschrieben - mal sehen, ob sie es durchhalte, drei Minuten durchgängig die Bassdrum zu treten. Sie hält durch und es wird für mich einer der Höhepunkte des Abends, die Version ist sehr, sehr gänsehauterzeugend.
Als nächstes kommt das „vergessene“ „Headshop“ und die letzte Single „Spark“, bevor mit „Count To Ten“ der reguläre Teil zu Ende geht. Und endlich schafft es das Publikum mal, am Ende anständig zu zählen …
Natürlich macht ein gutes Kölner Publikum genügend Krach, dass Tina schnell wieder auf die Bühne zurück kommt.
Sie zieht das Kabel aus der Gitarre, setzt sich auf den Bühnenrand und beginnt mit „No Time To Sleep“. Dann springt sie ganz herunter und singt das Lied mit unser aller Unterstützung, während sie eine große Runde, fast bis zu uns nach fast ganz hinten durch den Raum dreht.
Wieder oben angekommen, schickt sie uns dann mit dem ruhigen „In The Red“ nach Hause.
Jedenfalls war das der Plan, aber das Publikum erinnert sich natürlich, dass da ja noch der „naughty“ Bar-Song fehlt und holt sie noch einmal nach draußen, damit sie uns jetzt noch „Magic“ singt. „Completely fictional“, wie sie mehrfach betont.
Und dann ist der offizielle Teil endgültig zu Ende.
Unser inoffzieller Teil beginnt kurz darauf, als jemand vom Gloria rauskommt und nach mir fragt - Tina würde sich freuen, ich käme noch rein und auch meine Freunde sollten gerne mitkommen. Und so verbringen wir fünf noch eine äußerst gute Zeit in der Garderobe - ein perfektes Ende für einen sehr perfekten Abend.
Danke Köln, danke Tina!